Was ist Dyskalkulie oder Rechenschwäche?
Von einer Dyskalkulie oder Rechenschwäche spricht man, wenn über einen längeren Zeitraum
(halbes Jahr und mehr) grosse Schwierigkeiten im Rechnen auftauchen. Rechenschwache Schüler haben ein ungenügendes mathematisches Verständnis und sie rechnen oft auf "ihre Art", mit den typischen Fehlern. Sie sind zählende Rechner geblieben.
Oft zeigen sich die Schwierigkeiten meistens ab Ende der 2. Klasse, aber vermehrt in der 3./4. Klasse.
Die Hausaufgaben werden zu einem grossen Stressfaktor für das Kind (und die Familie) und es braucht nicht selten Stunden diese zu erledigen. Des öfteren arten sie als Machtkämpfe zu Hause aus.
Viele dieser Kinder werden schulisch gefördert und üben mit grossem Zeitaufwand zu Hause. Der dauerhafte Erfolg bleibt leider aus.
Die betroffenen Kinder haben schon von Anfang ungenügende Denkweisen und Rechenstrategien entwickelt. Sie entwickeln eventuell schon früh eine Abneigung gegen Rechnen und das Fach Mathematik.
Symptome einer Dyskalkulie und Rechenschwäche sind:
- es wird zählend gerechnet
- das Kind verzählt sich um +/- 1
- Ziffern werden vertauscht
- Minus rechnen ist besonders schwer
- unerklärliche Rechenfehler
- grosser Zeitaufwand für die Hausaufgaben und die Situation ist angespannt
- Kind erscheint unkonzentriert
- schnelle Ermüdung
Wenn einige dieser Merkmale auftreten, ist es empfehlenswert eine Abklärung der Rechenleistungen (Rechenstandsanalyse) zu machen.
Was wird in einer Dyskalkulie- und Rechenschwächetherapie gemacht?
Diese Therapie ist eine Einzeltherapie und findet in der Regel 1x wöchentlich statt.
Der erste Schwerpunkt der Therapie ist, das Erarbeiten des mathematischen Verständnisses und der optimalen Rechenwege. Dies passiert nicht durch grosse und lange Erklärungen durch mich, es geschieht durch das Anregen des Kindes, selbstständig zu Handeln und Denken. Der zweite Schwerpunkt ist die
Automatisation der Grundrechenarten, welche das Kind täglich ca. 10 Minuten übt.
Am Ende der Therapie wird der aktuelle Schulstoff des Kindes miteinbezogen und das Kind evtl. auf die weiteren Lerninhalte des Schulstoffes vorbereitet.
Wie lange dauert eine Therapie?
Die Therapiedauer ist abhängig vom Lernerfolg mit dem Kind, aber in der Regel 1 bis maximal 3 Jahre.